WiYou.de – Ausgabe 5/2021

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 52021 Foto: privat Herzwerker 18 „Füreinander da sein!“ Was waren deine Ideen nach dem Abi 2020? Ich habe schon während des Abis gemerkt, dass ich was Praktisches machen möchte. Dann kam die Pandemie und viele Praktikumsplätze waren weg oder nicht mehr möglich. Eine weitere Überlegung war auch am Theater ein FSJ zu machen oder in Leipzig Schauspiel zu studieren. Jedoch war nicht klar, ob das Studium mit Präsenzunterricht oder rein digital abläuft. Wie bist du zu deinem FSJ in Jena gekommen und wieso hast du dich dafür entschieden? Über Umwege und über HörenSagen bin ich hier gelandet. Davor hatte ich noch nicht so viel Kontakt zu älteren Menschen. Mir war es wichtiger, etwas Praktisches zu machen, als mit vielen Unsicherheiten zu starten. Was sind Schwerpunkte in deinem FSJ? Zu meinen Aufgaben gehören die Beschäftigung und Unterhaltung mit älteren Menschen. Das heißt beispielsweise an die frische Luft zu gehen oder sei es auch Essen mit auszugeben, aber vor allem, anderen zuzuhören und ins Gespräch zu kommen. Es wird nicht langweilig. Ich bin für den Kontakt und die Fürsorge da. Was interessiert dich in diesem Feld am meisten? Soziale Betreuung spricht mich an, man kümmert sich umeinander und man unterstützt ältere Menschen. ‚Der letzte Lebensabschnitt‘ wird viel zu wenig betrachtet oder sich mit dem Thema auseinandergesetzt. Ich beobachte, dass die Hemmschwelle und Angst davor sind groß in unserer Gesellschaft. Was motiviert dich bei der Arbeit? Das Füreinander da sein. Bei dieser älteren Generation hört man nach einem Zusammensein immer ein „Dankeschön, dass Sie da waren“. Es ist keine Selbstverständlichkeit, nicht allein zu sein. Ich bin da! Die Gespräche und das damit verbundene Vertrauen bereichern mich als Mensch. Es geht so viel ver­ loren, wenn man nicht mit der älteren Generation spricht. Wohin möchtest du nach dem FSJ? Mein FSJBetrieb wird dann auch mein Praxisbetrieb während des Dualen Studiums bleiben. Ich finde es toll, dass ich mich hier gut auskenne und mei­ nen Arbeitsbereich weiter kennenlernen werde. Soziale Arbeit werde ich an der Dualen Hochschule GeraEisenach studieren. Welche Erkenntnis hast du durch das FSJ gewonnen? Ich empfinde es als schade und es erschreckt mich, dass es erst eine Pandemie braucht, um zu sehen, wie wichtig der Pflegeberuf ist. Jeden Tag sehe ich, was alles diese Menschen leisten und für andere da sind. Was rätst du Leuten nach dem Abi? Auf jeden Fall ein FSJ zu machen, man erhält so viel Lebens und Berufs­ erfahrung! Man hat danach ein viel größeres Selbstvertrauen. Man ist im Berufsalltag und mit dem richtigen Team auch auf Augenhöhe. Ich kann mich ausleben und an meinen Fähigkeiten feilen. (ba) Antonia macht ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Altenzentrum Luisenhaus Jena und hat ein ganz klares Ziel vor Augen – diese Einrichtung zum Praxisbetrieb für das duale Studium ‚Soziale Arbeit‘ zu machen. Wie sie sich ihr Ziel gesetzt hat, erzählt sie dir hier: Freiwilliges Soziales Jahr

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