WiYou.de – Ausgabe 5/2021

WiYou . Wirtschaft und Du . Ausgabe 52021 Foto: privat, Illustration: Mykyta stock.adobe.com Herzwerker 10 Hier fühle ich mich wohl, hier möchte ich sein. Theresa, wieso diese Ausbildung und keine andere? Für mich kam es nie in Frage, einen ‚puren‘ Schreibtischjob zu machen. Ich komme aus einer sehr sportlichen Familie. Mein Papa ist zum Beispiel Balletttänzer und meine Schwester arbeitet als Physiotherapeutin. Dadurch wusste ich bereits früh, ich brauche Bewegung in meinem Beruf. Während meiner Schulzeit habe ich verschiedene Praktika gemacht und mich auspro­ biert, unter anderem beim Tierarzt und in der Kieferchirurgie. Die Jobs waren alle cool, aber nicht die richtigen für mich. Mein letztes Praktikum absolvierte ich dann in einem Fitnessstudio, wo ich sehr schnell merkte: Hier fühle ich mich wohl, hier möchte ich sein. So kammeine Entscheidung, eine Ausbildung zur Sport und Fitnesskauffrau zu machen. Wie lief deine Ausbildung ab? Die Ausbildung ging insgesamt drei Jahre und war dual. Das heißt, meinen Theorieteil habe ich an einer Berufsschule gemacht und den praktischen Teil im Fitnessstudio. Da es eine kaufmännische Ausbildung war, hatten wir in der Berufsschule Fächer wie Rechnungswesen und Buchhaltung, aber auch Organisatorisches, beispielsweise wie man Trainingspläne aufstellt. Im Fitnessstudio wurde mir gezeigt, wie ich Kundenkontakt halte und wie ich Kurse gebe. Hier musste ich von Beginn an aktiv mitmachen, das war schon cool. Während meiner Ausbildung habe ich außerdem verschiedene Lizenzen erworben und mich für weitere Bereiche, wie Ernährung, Rückenschule und Tanz, qualifiziert. Und nach deiner Ausbildung? Habe ich erstmal als Angestellte in dem Fitnessstudio ge­ arbeitet, wo ich meine Ausbildung abge­ schlossen hatte, bis ich ein Jobangebot als Trainingsleitung in einem Fitnesscenter in Braunschweig bekam, das ich annahm. Das Center war sehr groß und nach etwa einem Jahr war mir klar, dass mir die aus den klei­ neren Studios bekannte Kundenbindung fehlte. Also habe ich mich erneut umgeschaut und in meiner Heimatstadt Dresden einen Job als Studioleitung in einem Fitnessstudio gefun­ den. Dort blieb ich ein paar Jahre, bis ich in ein Erfurter Fitnessstudio wechselte, um als Angestellte zu arbeiten. Dabei fiel mir schnell auf, dass der Wechsel von einer leitenden Position zu­ rück zur Angestellten nicht so gut funktionierte. So fasste ich den Entschluss, mich als Personal Trainerin selbstständig zu machen. Entschluss, mich als Personal Trainerin selbstständig zu machen. Selbstständigkeit – das ist ein großer Schritt. Auf jeden Fall. Als ich mich dafür entschied, war mir nicht bewusst, was alles auf mich zukommt. Ich musste mich plötzlich mit Versicherungen und Steuern auseinandersetzen, ich musste einen Kundenstamm aufbauen und meinen potenziellen Kunden und Kundinnen zeigen wer ich bin und was ich kann. Meine Ausbildung zur Sport und Fitnesskauffrau kam mir zugute. Durch die kaufmännischen Fächer hatte ich zum Beispiel Erfahrungen, was die Büro­ arbeit anging. In der Anfangszeit nahm ich verschiedene Nebenjobs an, um fi­ nanziell abgesichert zu sein. Unter anderem arbeitete ich als Sportmodel und habe Kindern Tanzunterricht gegeben. Nach ungefähr einem Jahr hatte ich mir einen Kundenstamm aufgebaut und in der Sportszene Fuß gefasst. Seitdem lebe ich von meiner Tätigkeit als selbstständige Personal Trainerin. Und heute? Bin ich glücklich mit meiner Entscheidung für die Selbstständigkeit. Nach dem ersten Jahr war wieder Zeit für neue Aus und Weiterbildungen. Ich absolvier­ te einen Zertifikatsstudiengang in Sportwissenschaften an der Universität Erfurt und ich machte meinen Trainerschein für Breakletics. Außerdem arbeite ich aktuell als Fitnessmodel für Gymon­ do, als FitnessCoach für Women´s Health und stehe verschiedenen Unter­ nehmen in der Region als Firmen­ Coach für Bewegung und gesunder Ernährung zur Seite. Theresas Tipps für Sport und Fitnessinteressierte: Bringt Freude an der Bewegung mit, sonst wird der Job zur Qual. Das strahlt ihr dann auch aus. Und habt Spaß daran, mit Menschen zusammen zu arbei­ ten. Als FitnessCoach ist man oft Berater, Entertainer und manchmal auch Seelsorger zugleich. Heißt, ihr solltet reden, aber auch zuhören können. (sb) Fitness ist dein zweiter Vorname, du kannst dir nichts Besseres vorstellen als später mal Bewegung und das Arbeiten mit Menschen in deinen Beruf zu integrieren, weißt aber nicht so richtig, wie das gehen soll? Keine Sorge. Wir haben mit Theresa gesprochen. Die 32Jährige (rechts im Bild) lebt in Erfurt und hat sich nach ihrer Ausbildung zur Sport und Fitnesskauffrau als Personal Trainerin selbstständig gemacht. Sport- und Fitness- kauffrau (m/w/d)

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